Das Thema Sporthypnose spaltet die Sportler. Die Gruppen der begeisterten Befürworter und der totalen Ablehner stehen sich unversöhnlich gegenüber. Um mir ein Bild über die Methoden und Techniken der Sporthypnose zu machen, nahm ich am SASP-Workshop „Blick über den Zaun“ teil. Dr. Reinhold Bartl vom Milton Erickson Institut Innsbruck zeigte praxisnahe Beispiele aus der Arbeit eines Hypnotherapeuten. Der Workshop interessierte mich auch deshalb, weil das Mentaltraining viele Elemente der Hypnotherapie verwendet und mir einmal mehr der Unterschied zwischen beiden Anwendungen verdeutlicht wurde.

Was macht den Unterschied?

Bei der Sporthypnose wird das Unterbewusstsein direkt beeinflusst und kann dazu führen, dass z.B. der Schmerz- und Angstschalter umgelegt und ausgeschaltet wird. Die mit diesem Angriff auf die Psyche verbundenen Gefahren habe ich selbst erlebt. Es wird vor allem dann problematisch, wenn man versucht mit Hilfe der Sporthypnose Heilprozesse nach Verletzungen zu beschleunigen. Beispiele aus der Praxis haben gezeigt, dass Sportler zu früh ihren Körper belasten und sich damit erheblichen Verletzungsrisiken aussetzen.

Im Gegensatz zur Sporthypnose gibt es bei der Arbeit mit mentalen Techniken keine direkte Beeinflussung des Unterbewusstseins. Mentale Trainingsformen zielen darauf ab, gemeinsam mit dem Sportler, langfristig angelegte Ziele zu erreichen. Im Verlauf einer Sportlerkarriere gibt es auch immer wieder problematische Phasen z.B. nach Unfällen. Mit dieser simplen Erkenntnis im Gepäck ist es nur selbstverständlich, nicht erst mit dem mentalen Training zu beginnen, wenn Probleme auftauchen, sondern so früh als möglich das mentale Rüstzeug für eine erfolgreiche Sportkarriere zu erwerben. Das mentale Training als fester Bestandteil des allgemeinen Trainingsprozesses ist für den Erfolg sehr wichtig. Ein Sportler mit einem starken mentalen Fundament braucht im entscheidenden Moment oft nur einen Impuls durch den Mentaltrainer oder kann im richtigen Moment allein die mentale Kraft mobilisieren, die notwendig ist.

Mentaltraining ist ein Weg, der darauf abzielt, das „Selbst“ aufzubauen und zu stärken. Das braucht Zeit, Geduld und die Bereitschaft aktiv an sich selbst zu arbeiten. Belohnt wird der Sportler damit, dass er jederzeit über Techniken verfügt, die ihm helfen, eigenständig seine mentalen Kräfte abzurufen. Er hat den Schlüssel in der Hand, um selbstbestimmt die richtige Entscheidung fällen zu können.

Worauf es noch ankommt …!

Ob ein Sportler sich für den Weg der Sporthypnose oder für das Mentaltraining entscheidet, hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von seinem Umfeld. In beiden Fällen ist es unabdingbar nach dem richtigen Therapeuten zu suchen, denn bei diesem sensiblen Thema ist es absolut notwendig in die richtigen Hände zu kommen! Ein Hypnotherapeut oder Mentaltrainer, der seine Arbeit und den Sportler ernst nimmt, verfügt neben Fachkompetenz und Praxiserfahrung über so wichtige Eigenschaften wie gute Menschenkenntnis und ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein.

Finde die Stärke in dir selbst und gehe deinen Weg – langfristig – erfolgreich!